Berichte 2020
Jahresbericht 2020
Ein gebremstes Jahr
Die erste Veranstaltung des Forum Kollau 2020 war zugleich die letzte mit Publikum: Rappelvoll war es am 31. Januar im Berenberg-Gossler-Haus/Bürgerhaus, als Architekt Hans-Joachim Jürs zum zwanzigsten (!) Mal seinen Bilder-Vortrag „Niendorf jetzt und einst“ hielt. Längst digitalisiert, aber neu aufbereitet, zogen die neuen und die historischen Fotos das Publikum in die große und kleine Niendorfer Historie ein.
Es gibt ein gewisses Stammpublikum, das sich immer wieder einfindet, aber diesmal war etwa ein Drittel an Personen dabei, die sich zum ersten Mal für diese Form der Geschichtsvermittlung über ihren Wohnort interessierten. Es ist der Mix aus alteingesessenen und „neuen“ Niendorfern, die sich gern einbringen, ihre Erinnerungen austauschen und sich daran erfreuen. Der stimmungsvolle Abend war wieder ein schöner Auftakt des großen Veranstaltungsprogramms, an dem das Forum Kollau gearbeitet hatte.
Ab März: Corona-Zeit mit Lockdown
Weitergehen sollte es eigentlich am 15. März mit dem Bildervortrag „Wie Phönix aus der Asche“ von und mit Horst Moldenhauer. Der Ur-Niendorfer, Zimmermeister, Feuerwehrchef und Chronist mit Herz,
schildert den Neuanfang nach 1945, als am zerstörten Ortskern von Niendorf wieder das Geschäftsleben entstand.
Seit 1948 hieß die ehemalige Hauptstraße nun Tibarg und entwickelte sich in großen Schritten zusammen mit dem wachsenden Stadtteil zu einem lebendigen Zentrum, das auch in Zukunft weitere, positive Veränderungen vor sich hat. Dieser Vortrag sollte zum zweiten Mal gehalten werden, weil das Interesse im Oktober 2019 so groß war. Exakt am 15.März aber war sicher, dass ab sofort der coronabedingte Lockdown in Hamburg in Kraft treten würde.
Unsere Sonntagsspaziergänge entfallen … stattdessen per Video
Nun entfielen auch alle anderen geplanten Veranstaltungen: Alle acht Stadtteilspaziergänge (Die historischen Villen im Niendorfer Gehege, die Lokstedter Landhauskultur, Rund um Ohl Dörp in Niendorf, zweimal der Alte Niendorfer Friedhof, die Erkundung des „neuen“ Stadtteils Burgwedel und der Lokstedter Kriegsdenkmäler ) mussten abgesagt werden. Das ist für uns besonders traurig, denn mit den überaus beliebten Spaziergängen machen wir uns immer wieder bekannt, gewinnen neue Mitglieder, erhalten Anregungen und Spenden. Zweitausend Terminhefte liegen nun ungenutzt und traurig im Archiv. Sie werden demnächst entsorgt.
Herwyn Ehlers und Joerg Kilian nutzten die Chance zu einem Videoexperiment und besuchten den offenen Lüttge-Garten zur Rhododendron-Blüte; die wichtigste Station des geplanten Spaziergangs durch Lokstedter Parks und Gärten. Hier der virtuelle Spaziergang auf YouTube.
Die Projektarbeit läuft weiter
Trotzdem wurde intensiv gearbeitet: Zu Pfingsten sollte die Chronik zum 250. Geburtstag der Niendorfer Kirche am Markt vorliegen und mit einem festlichen Abend begrüßt werden. Der Abend fiel aus, wie alle Geburtstagsveranstaltungen, die die Kirchengemeinde liebevoll und vielfältig geplant hatte. Aber „Schön achteckig, mit einer Thurmspitze in der Mitte“ erschien pünktlich und verkauft sich bis heute sehr gut.
Die Arbeit daran hat rund vier Jahre gedauert und allen Beteiligten, Autorin, Lektorin, Designer, Rechercheuren und redaktionellen Mitarbeitern von Forum Kollau und der Kirche sehr viel Freude gemacht. Ende April nach aufregendem Endspurt wurden die Druckvorlagen bei der Druckerei Aldag pünktlich angeliefert und am 29. Mai nahmen wir das schöne Werk in Empfang, erleichtert und ja, glücklich
Vorstandsarbeit soweit möglich
Unser angestammtes Lokal, das Lington‘s, hatte weitgehend geschlossen, sodass wir unser Archiv im Souterrain nicht für unsere Vorstandssitzungen nutzen konnten; auch die Jahreshauptversammlung im Juni musste entfallen.
Die Sommerpause war lang und anstrengend. Jeder musste mit den Schwierigkeiten, die die Pandemie mit sich brachte, fertig werden und sich vor Ansteckung schützen. Der Vorstand blieb untereinander in Kontakt mit E-Mail und Telefon und in einer Lockerungslücke waren zwei Vorstandstreffen möglich. Am 15.12.2020 kam es zur ersten Sitzung per Zoom und das dürfte in der nächsten Zeit die Regel werden.
Die Aktiven des Vereins sind als Ehrenamtliche ja schon lange Home-Office gestählt, aber sich auch zu sehen ist bei einem Verein unserer Art wichtig. Es wurde über neue, anspruchsvolle Projekte gesprochen, die langsam heranreifen und über die Zukunft des Forum Kollau, das 2021 seinen 10. Geburtstag – hoffentlich auch richtig - feiern wird.