QR-Codes

Alter Niendorfer Friedhof

Manfred Meyer, Autor unserer Publikation Der Alte Niendorfer Friedhof, kam während seiner Recherchearbeiten 2022 auf die Idee, ausgewählte Grabmale mit Hilfe von QR-Codes zu erklären. Sein Vorschlag wurde in Zusammenarbeit mit Kirchengemeinde und Friedhofsverwaltung umgesetzt.

Grabstätte des Theodor de la Camp (QR-Code #17) Wenn man die Kamera eines Smartphones auf den QR-Code richtet, wird eine Internetadresse ausgelesen, die auf ein PDF auf der Website der Kirche in Niendorf verweist.

 

Die insgesamt 30 ausgewählten Ruhestätten befinden sich nicht mehr im Nutzungsrecht der Nachkommen, sondern im Besitz des Friedhofs. Es sind aber nicht nur die Ruhestätten der vorgenannten Honoratioren mit entsprechenden Hinweistafeln versehen, sondern auch die von unbekannten Personen oder Familien, die Außergewöhnliches geleistet oder erlebt haben.

 

Es wurden bewusst kleine Aluminiumtafeln (12 x 12 cm) auf einem schlanken Edelstahlrohr gewählt, um den Gesamteindruck der Ruhestätte nicht zu stören. Die Tafeln sind 90 cm über dem Boden im Winkel von 30 Grad auf dem Rohr installiert. Das Projekt wurde gemeinsam mit der Kirchengemeinde Niendorf, der Friedhofsverwaltung und dem Geschichtsverein Forum Kollau, Verein für die Geschichte von Lokstedt, Niendorf und Schnelsen, realisiert.

 

Es gibt noch sehr wenige Friedhöfe in Norddeutschland, die ihre Besucher mittels QR-Code über die Beigesetzten informieren. Auf dem Friedhof in Nebel (Insel Amrum), sind einige der historischen Grabmale mit einer kleinen QR-Code-Tafel ausgestattet.

 

Auf dem Friedhof der Schifferkirche in Deutschlands kleinster Stadt, Arnis an der Schlei, sind seit 2018 an einigen Ruhestätten Hinweistafeln mit QR-Code angebracht. Diese Codes öffnen eine der Ruhestätte zugeordnete Audiodatei, die mit einem Text von höchstens vier Minuten Länge, die Geschichte des Verstorbenen erzählt.76 In Aschersleben (Sachsen-Anhalt) wurden bereits 2014 auf dem städtischen Hauptfriedhof 21 (heute 25) Ruhestätten von örtlichen Persönlichkeiten mit QR-Code-Hinweistafeln bestückt.

 

Erstmals wurde 2012 ein Grabmal mit QR-Code – per Sandstrahlverfahren in den Stein eingearbeitet – von dem Kölner Steinmetz- und Steinbildhauer-meister Andreas Rosenkranz auf einem Friedhof in Bergisch-Gladbach aufgestellt. Der QR-Code macht dem Besucher Informationen über den Beigesetzten zugänglich, die über die übliche Beschriftung des Grabmals – Name, Geburts- und Sterbedatum – hinaus geht.

 

Diese Gestaltung von Grabmalen bietet neue Möglichkeiten der kreativen und künstlerischen Bearbeitung moderner Grabmale und stellt eine zeitgemäße Variante der Erinnerungskultur dar. Die QR-Code-Inschrift war zunächst sehr umstritten und wurde von einigen Friedhofsverwaltungen abgelehnt.

 

2013 hat der Deutschen Städtetag mit einer „Handlungsempfehlung
zum Umgang mit dem QR-Code“ bestätigt, dass der QR-Code als Gestaltungselement des Grabmals angesehen werden muss und nicht gegen geltendes Recht verstößt. Dass der QR-Code nicht auf eine kommerzielle Werbung (auf deutschen Friedhöfen untersagt) führen darf, versteht sich von selbst.

 

Auszug aus der Publikation Der Alte Niendorfer Friedhof

 

Manfred Meyer hat im März 2024  TIDE.radio ein Interview gegeben, das im Morgenmagazin "Frühstart" ausgestrahlt wurde (MP3, 8 Minuten)

HINWEIS:

Sollten die Abspielfunktion für Audio auf dem Smartphone nicht angezeigt werden, kann die MP3-Datei auch heruntergeladen werden …

Interview Manfred Meyer bei TIDE.radio (MP3, 7,7 MB, 8 Minuten)

OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur – Ausgabe September 2022
Alter Niendorfer Friedhof in Hamburg: QR-Code-Hinweistafeln an 30 Grabdenkmälern – ein Artikel von Manfred Meyer

Grenzsteine – in Lokstedt und Niendorf

Insgesamt 12 der Grenzsteine im Bereich des Forum Kollau wurden im Juli 2016 von Joachim Grabbe und Joerg Kilian mit QR-Codes ausgestattet, damit Interessierte vor Ort direkt auf diese Seite zugreifen können.

zur Dokumentation …